Viele Menschen in Harburg sind auf das Auto als Verkehrsmittel angewiesen, insbesondere in den ländlicheren Regionen. Viele Ziele sind nur mit dem Auto vernünftig erreichbar, zu vielen Zielen benötigt man mit anderen Verkehrsmitteln deutlich mehr Zeit, die man besser mit Freunden oder Familie verbringen könnte.

Wir Freien Demokraten möchten das Auto als Verkehrsmittel nicht dämonisieren, sondern dafür sorgen, dass alle, die aufs Auto angewiesen sind, schnell, umweltschonend und bequem zu ihrem Ziel kommen. Wir möchten Verkehr nicht verhindern, sondern ihn so effizient wie möglich machen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei ein fließender Verkehr, der Umwelt und Nerven schont. Durch eine moderne Verkehrsinfrastruktur mit computergesteuerten Ampeln, gut koordinierten Baustellen und mehr Parkraum kann der Verkehrsfluss deutlich verbessert werden. Neue Verkehrsprojekte wie die A26 und die Hafenquerspange können zudem für eine Entlastung der B73 sorgen. Zudem möchten wir Harburg fit für die Zukunft machen und mehr Carsharing und mehr Elektromobilität etablieren.

Konkret fordern wir für den Auto- und Lastwagenverkehr:

  • Telematik und Verkehrsflussanalysen: Der Verkehrsfluss muss durch regelmäßige Verkehrsanalysen und die Einführung von computergesteuerten Ampeln (Telematik) verbessert und zentral für die gesamte Stadt in einer Leitzentrale koordiniert werden.
  • Besseres Baustellenmanagement: Baustellen müssen besser koordiniert und schneller abgeschlossen werden. Hierzu bedarf es eines Mehrschichtbetriebs und eines Bonus-Malus-Systems, bei dem ein schnellerer Abschluss einer Baustelle finanziell honoriert wird. Wenn dies schon bei den Ausschreibungen und Planungen berücksichtigt werden würde, ließen sich viele Baustellen drastisch verkürzen.
  • Umleitungskonzepte für Autobahnsanierungen: Harburg muss für die Sanierungs- und Ausbauarbeiten der Autobahnen gewappnet werden. Hier müssen insbesondere bei den Sanierungsarbeiten südlich des Elbtunnels belastbare Umleitungskonzepte gefunden und umgesetzt werden.
  • Straßenzustand verbessern: Der Zustand der Straßen in Harburg soll regelmäßig überprüft werden, so können Schlaglöcher schnell und ohne große Baustellen beseitigt werden
  • A26 schnell bauen: Die A26 soll möglichst schnell von Neu Wulmstorf über Moorburg an die A7 angeschlossen werden, so kann viel Durchgangsverkehr auf der B73 und in Moorburg, Francop und Neuenfelde vermieden werden.
  • Weniger Tempo 30 auf Hauptstraßen: Die Zahl der Tempo-30-Einschränkungen auf Hauptverkehrsstraßen soll zugunsten des Verkehrsflusses reduziert werden.
  • Haltebuchten für Busse: Wir halten es für falsch, dass Bushaltebuchten zurückgebaut wurden und sich so der Verkehr hinter den wartenden Bussen staut. Oftmals kommt es zu gefährlichen Überholmanövern, die vermieden werden könnten. Bestehende Busbuchten sollen erhalten bleiben, bei den zurückgebauten Busbuchten soll geprüft werden, ob eine Wiederherstellung den Verkehrsfluss und die Sicherheit verbessert.
  • Mehr Blitzer an Gefahrenstellen: In Tempo-30-Zonen und an Gefahren- und Unfallschwerpunkten soll häufiger geblitzt werden, zudem sollen mehr Dialogdisplays aufgestellt werden, die Autofahrer auf die gefahrene Geschwindigkeit hinweisen.
  • Feste Blitzer nur zur Verkehrssicherheit aufstellen: Feste Blitzer sollen nur an Gefahren- und Unfallschwerpunkten aufgestellt werden, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Sie sollen nicht lediglich aus finanziellen Gründen aufgestellt werden.
  • Mehr Parkplätze schaffen: Es sollen mehr Parkplätze geschaffen werden, etwa durch Quartiersgaragen. Weiter soll gemeinsam mit den Inhabern geprüft werden, ob und wie die Nutzung von Supermarkt-Parkplätzen für Anwohner möglich ist, wenn die Geschäfte geschlossen sind. Zudem soll der bestehende Verkehrsraum auf Potential für weitere Parkplätze überprüft werden. So ließe sich der Parksuchverkehr drastisch reduzieren, denn aktuell ist bis zu einem Drittel des Gesamtverkehrs Parksuchverkehr.
  • Verkehrsberuhigung durch Parkplätze: Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Bezirk sollen überprüft werden. Fahrbahnverengungen könnten etwa durch Parkplätze ersetzt werden, die den gleichen Effekt haben.
  • Intelligente Parkplatzsuche: Wir setzen uns für eine intelligente Parkplatzsuche etwa via App ein, die die Parksuchverkehre reduzieren kann.
  • Haltezonen für Lieferverkehr: Auf Straßen, an denen häufig der Lieferverkehr den Verkehr blockiert, sollen Haltezonen geschaffen werden, an denen schnell aus- und eingeladen werden kann.
  • Ampeln ab 22 Uhr abschalten: Wo es nachts zu einem besseren Verkehrsfluss führt, sollen Ampeln ab 22 Uhr abgeschaltet werden.
  • Grüne Pfeile: Es sollen im Bezirk mehr Grüne Pfeile an Ampeln angebracht werden, die ein vorsichtiges Abbiegen auch bei Rotlicht ermöglichen.
  • Carsharing ausbauen: Carsharing-Angebote sollen im Bezirk Harburg ausgebaut werden. Dadurch bekommen mehr Menschen die Möglichkeit, auf ein eigenes Auto zu verzichten, weiterhin aber voll mobil zu sein.
  • Mehr E-Ladesäulen: Die Elektromobilität soll gefördert werden, indem mehr Platz für E-Ladesäulen geschaffen wird.
  • Keine Diesel-Fahrverbote: In Harburg soll es keine Fahrverbote für Dieselfahrzeuge geben, wir setzen uns vielmehr für eine einheitliche Feinstaubmessung und wissenschaftlich fundierte Grenzwerte ein. Für die Einhaltung sehen wir die Automobilindustrie in der Pflicht, nicht jedoch die Fahrzeugeigentümer.